Aufstieg und Fall des Mecias Guili

Im Zentrum dieses 1993 veröffentlichten, äusserst vielschichtigen und zugleich spannenden Buches steht Präsident Macias Guili – aus kleinen Verhältnissen stammend, in Japan aufgewachsen, danach zum autokratischen Herrscher einer mikronesischen Insel – Republik aufsteigend und schliesslich untergehend.
Ein politischer Roman über Ausübung und Missbrauch von Macht, über den Zusammenstoss der westlichen Moderne mit der archaischen Welt des Südpazifik. Gleichzeitig, in der Reflexion von Guilis japanischen Lehrjahren, ein Entwicklungsroman. Und, wichtiger noch, ein Roman über Sexualität, Spiritualität und Tod, über archaische Dimensionen, die schliesslich zum Sturz des Präsidenten führen. Dem europäischen Realismus ebenso verpflichtet wie dem magischen Realismus eines Gabriel Garcia Márquez, gelingt dem Autor die Schaffung einer Welt, in der scheinbar disparate Elemente auf überraschende Weise zu einer Einheit verschmelzen. Der Roman wurde mit dem Tanizaki-Junichirô – Preis ausgezeichnet, dem wichtigsten Literaturpreis Japans.